Mit feinem Ohr für ausgewogene Balance
Bettlach Abendmusik in der Markuskirche
Kaspar Haupt
Trompetenglanz und Orgelklang gabs zur vierten Abendmusik in der Markuskirche in Bettlach. Mit ihrem einfühlsamen Spiel verhalfen die zwei jungen Solisten dem Publikum zu einem schönen Abend. Evelyne Grandy sass an der Orgel und Cyrill Sandoz spielte Trompete.
Ihr Repertoire in Dur- und Moll-Tonalität spannte einen wunderbaren Bogen vom Barock zur Moderne. Die Kompositionen umfassten: Alessandro Marcello, 1684-1750, Johann Sebastian Bach, 1685-1750, Eric Schmidt, 1909, Johann Gottfried Walther, 1684-1748, Sergei Rachmaninow, 1873-1943, und Giambattista Martini, 1706-1784. Evelyne Grandy und Cyrill Sandoz vermittelten dem Zuhörer nicht nur Klangfülle, sondern auch ein sauberes Klangbild. Cyrill Sandoz wird im Sommer sein Konzertdiplom machen. Er überzeugte mit Reinheit und makellos perlenden Läufen auf der Trompete. Dazu harmonierte Evelyne Grandy mit Einfühlsamkeit. Dagegen liess Evelyne Grandy den verschwenderischen Reichtum der Formen in Bachs «Präludium und Fuge» (BWV 543) für Orgel gekonnt erkennen. Die interpretierte Komposition umfasste alles, was die Fantasien, Präludien und Fugen im Barock beinhalten.
Wie wandelbar die Trompete beim Solo und im Duett ist, liess Cyrill Sandoz immer wieder mit frischem Elan erkennen. Er überzeugte mit dem Trompetenkonzert in d-Moll von Alessandro Marcello, zelebrierte aber auch in Sergei Rachmaninows «Vocalise für Trompete und Orgel» einen spätromantischen elegischen Klang. Dessen eigenartiger Reiz ist von der dunklen Melancholie nicht zu trennen. Für das Publikum war klar: Beide Solisten spielten getragen von Liebe und Leidenschaft zur Musik. Sie überzeugten durch ihren Ausdruck der Gefühle und mit Mut zur Originalität. Die zwei jungen Musiker wecken begründete Hoffnung für die Zukunft.