Thal-Gäu

Tolles Klavierrezital
Evelyne Grandy in Egerkingen

Der Kulturkreis Egerkingen hatte mit der Verpflichtung von Evelyne für ein Klavierrezital eine glückliche Hand. Was die junge Pianistin aus Solothurn bot, war einfach grossartig.

Für ihren Auftritt wählte Evelyne zwei grosse Werke der Klavierliteratur, die Sonaten in B-Dur KV 333 von W. A. Mozart und in A-Dur D 959 von F. Schubert. Mozart KV 333 ist die letzte der bekannten Pariser Sonaten. Sie ist ein Meisterwerk in geistiger und technischer Hinsicht und zählte zu den anspruchsvollsten Werken des Salzburger Meisters. F. Schubert komponierte die A-Dur-Sonate im Sommer 1828 nur wenige Monate vor seinem frühen Tod. Er bestätigte sich damit souverän als Nachfolger Beethovens. Beide Werke zusammen ergaben eine grosse Herausforderung an die Interpretin.

Evelyne Grandy ist es gelungen, die perlende Eleganz von Mozart und die tragische Grösse von Schubert den Zuhörern zu vermitteln. Das tadellos fliessende und dynamische Spiel nahm die Zuhörer in Bann und beeindruckte tief. Ihr Spiel ist beseelt. Die Eleganz kommt perlend aus den Fingern und der Ausdruck aus gebändigtem Gefühl. Und das alles mit einer Technik, worüber der Laie nur staunen kann. Als Zugabe folgte kraftvoll gespielt die Revolutionsetüde von F. Chopin.

Die Kornkammer der Alten Mühle bot für das grossartige Ereignis den geeigneten Rahmen. Es war eine Sternstunde mit einer jungen, hoffnungsvollen Künstlerin. (mgt)

 

© Oltner Tagblatt / MLZ; ; Seite 27

 

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