Ein Frühlingserwachen – Kammermusikkonzert Hondrich

Mit den Klavierquintetten von Schumann und Dvorak hielt am Kammermusik-konzert in Hondrich der Frühling Einzug.

Am Kammermusikkonzert Hondrich standen Gefühle im Vordergrund. Was die jungen Kammermusikvirtuosen Evelyne Grandy (Klavier), Franziska Grütter, Michael Keller (Violinen) und Bruno Fischer (Violoncello) zu bieten hatten, war wie ein Hauch Frühlingserwachen. Beim Klavierquintett in Es-Dur von Robert Schumann überraschten der packende Zugriff des Ensembles sowie die gradlinige offene Musizierweise. Auffallend das hintergründige Spiel mit Themen und Motiven. Grossen Wert legte das Quintett auf dynamische Abstufungen, deutlich hörbar die Unterschiede zwischen Forte und Fortissimo Die Pianistin bewies viel Einfühlungsvermögen.

Im Klavierquintett verkörperte sich Stimmungsfülle von besonderer Eigentümlichkeit. Deutlich hörbar wurde das Durchsetzen der klassischen Sonatenform mit barocken Techniken wie Imitation, Sequenz und Kontrapunkt, in romantischer Kantabilität zerfliessend.

Antonin Dvoraks Klavierquintett in A-Dur zählt zu den kammermusikalischen Meisterwerken der tschechischen Komponisten. Den fünf Künstlern gelang es mit zahlreichen Nuancen, volksmusiknahe Formen und Gesten wie slawische Elemente in der Dumka (2. Satz) sowie emotionale Tiefe des melodienseligen musikantischen Werks auszudrücken.  HMS

 

Berner Oberländer Zeitung, 18. März 2009

 

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